Missachtung der Schießstandrichtlinien und dem Arbeitsschutzgesetz
Über Jahrzehnte wurden bei der Berliner Polizei die Schießstandrichtlinien und das Arbeitsschutzgesetzt missachtet!
Bei der vorgeschriebenen Aus- und Fortbildung mit den Dienstwaffen wurden die Polizistinnen und Polizisten einer erheblichen Gesundheitsbelastung ausgesetzt.
Diese entstanden nachweislich durch veraltete Be- und Entlüftungsanlagen, die nicht ordnungsgemäß die giftigen Staubpartikel und Dämpfe aus dem Atembereich abgesaugten.
Teilweise waren die Decken und Wände mit asbesthaltigen Verkleidungen versehen, die durch Beschuss beschädigt wurden und gefährliche Mineralfasern freisetzten.
Eine mangelhafte Schießstandreinigung sorgte für die Ansammlung leicht entzündlicher Pulverreste an Wänden und Böden.
Die regelmäßige Wässerung der Untergründe zur Brandverhinderung sorgte für die Entstehung gesundheitsgefährdender Schimmelpilze sorgte, ihre Sporen im unmittelbaren Trainingsbereich absonderten.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die regelmäßige Aufnahme toxischer Substanzen zu einer chronischen Vergiftung des Menschen führen und sich daraus unzählige, zum Teil lebensbedrohliche Folgeerkrankungen entwickeln könnten!
Rund 1600 Polizeimitarbeitende waren nach offiziellen Angaben von den Missständen betroffen!
Im Jahr 2011 brachten erkrankte Polizeibeamte das Thema der maroden Schießstände über einen Bezirkspolitiker durch eine parlamentarische Anfrage in das Berliner Abgeordnetenhaus.
Nachfolgend wurden durch den damaligen Polizeipräsidenten Klaus Kandt zahlreiche Schießstände der Polizei Berlin geschlossen, die nicht den technischen und baulichen Anforderungen geltender Gesetze und Verordnungen entsprachen.
Ab März 2015 engagierte sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter als erste Gewerkschaft, für die Interessen der vergifteten und folgeerkrankten Kolleginnen und Kollegen und gründetete die Arbeitsgruppe „Schießstätten“.
Noch im selben Jahr berichtete der RBB in der Berliner Abendschau über die erheblichen Gesundheitsgefahren während des Schießtrainings und die fatalen Folgen für die Nutzerinnen und Nutzer der veralteten Schießstände.
Die Gruppe kritischer Polizistinnen und Polizisten erwuchs eine Interessengemeinschaft, die couragiert und engagiert gegen die zum Teil fortbestehenden Missstände vorging und eine vollständige politische, rechtliche und innerbehördliche Aufarbeitung forderte.
Am 07.05.2018 wurde aus der Interessengemeinschaft „Schießstätten“ unser Verein Berliner Initiative Sichere Stadt.
Als dieser forderten wir umfassende Verbesserungen beim Arbeitsschutz im Zusammenhang mit dem Schießtraining bei der Polizei Berlin und angemessene Entschädigungen für die gesundheitlich regelmäßig belasteten und zum Teil tödlich erkrankten Kolleginnen und Kollegen.
2025 können wir mit großem Stolz auf unser jahrelanges Engagement zurückblicken: veraltete Schießanlagen wurden ertüchtigt, neue, modernste Anlagen gebaut und rund 800 Dienstkräfte der Polizei Berlin mit insgesamt weit über zehn Millionen Euro für ihre Belastungen und Erkrankungen entschädigt.
Die ehrenamtliche Tätigkeit der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass man mit Wahrheit, Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit Menschen hinter sich versammeln und mit Kompetenz, Mut und Entschlossenheit auch auf komplizierten Wegen hohe Ziele erreichen kann.
Mit unseren Tugenden und Fähigkeiten möchten wir uns auch zukünftig für andere Menschen und ihre Probleme einsetzten und mit einem engagierten und kompetenten Vorstands- und Beiratsteam und vielen unterstützenden Mitgliedern für eine Verbesserung der Inneren Sicherheit und das respektvolle Miteinander in unserer Gesellschaft agieren.